Schwerpunkt "Sprachen Nordeuropas und des Baltikums" im MA-Linguistik der Universität Mainz
"Sprachen Nordeuropas und des Baltikums" (SNEB) ist einer der Schwerpunkte der MA-Linguistik, den man neben der obligatorischen Belegung der A-Module wählen kann. Das Kürzel SNEB steht zudem für den Lehrstuhl Sprachen Nordeuropas und des Baltikums, der an der Universität Mainz seit 1995 tiefgehende sozio- und kommunikationslinguistische Kenntnisse und Sprachfertigkeiten vermittelt. Da die Lehrenden in mehrere interdisziplinäre und internationale Forschungsprojekte aktiv eingebunden sind (u.a. das vom Lehrstuhl SNEB koordinierte EU-Projekt ELDIA und die Forschergruppe Literary Linguistics, bietet der Schwerpunkt den Studierenden ein breitgefächertes Lehrangebot mit großer wissenschaftlicher Aktualität.
Die nordisch geprägte akademische Atmosphäre des Lehrstuhls sorgt für eine unkomplizierte und effektive Kommunikation zwischen den Studierenden und den Lehrenden. Die nordischen und baltischen Länder können auch im Rahmen des ERASMUS-Austausches an einer der 16 Partneruniversitäten der SNEB kennengelernt werden. In Mainz zählt die Tradition der jährlichen Lucia-Feier im Dezember zu den wichtigsten Formen der gemeinsamen außercurricularen Aktivitäten. Außerdem finden von Zeit zu Zeit Studienreisen in die nordischen und baltischen Länder statt.
Zum Inhalt des Schwerpunktstudiums
Der SNEB-Schwerpunkt konzentriert sich auf Sprachen dreier genetisch unterschiedlicher Ursprünge: die skandinavischen, die ostseefinnischen und die baltischen Sprachen. Der Sprach- und Kulturraum der Ostsee wird als Ganzes betrachtet, daher werden u.a. das Deutsche, das Polnische und das Russische häufig zum Vergleich herangezogen. Dem professionellen linguistischen Einblick in die im Ostseeraum verwendeten Sprachen und deren Interaktion untereinander, sowie dem Einfluss von Kultur und Gesellschaft auf die vielfältigen Sprachvarietäten wird dabei besondere Aufmerksamkeit zuteil. Durch den kulturellen und gesellschaftlichen Aspekt erhält der MA-Linguistik Schwerpunkt SNEB eine deutlich sozio- und kommunikationslinguistische Richtung, welche den tatsächlichen Sprachgebrauch untersucht. Hochaktuelle Themen wie Migration, Globalisierung, europäische Integration und Nationalismus sowie Internationalisierung werden in das Studium eingegliedert.
Studienverlauf
Zu den schwerpunktorientierten "S"-Modulen, die den größten Teil des MA-Studiums ausmachen, gehört das Modul "Sprachenvielfalt Ostsee-Europas", in welchem die Studierenden mit den theoretischen und methodologischen Herausforderungen der Kontakt- und Areallinguistik und der diachronen Sprachwissenschaft umzugehen lernen. "Soziolinguistik der nordischen und baltischen Sprachen" widmet sich jeweils aktuellen linguistischen Diskursen und lehrt die Studierenden soziolinguistische Forschungsinteressen zu reflektieren und Forschungsprojekte zu entwickeln.
Das Modul "Gebrauchsorientierte linguistische Theorien und Methoden" dient zum Kennenlernen der sogenannten konstruktivistischen Forschungsansätze, die sehr prägnant in der nordeuropäischen Wissenschaftslandschaft verortet sind und dort eine der theoretischen und methodologischen Schwerpunkte der Linguistik darstellen. In diesem Modul entwickelt jeder Studierende bereits ein eigenes Forschungsprojekt.
In den Modulen "Forschungsvertiefung Ie“ und “Forschungsvertiefung IIe" werden die eigenen professionellen Forscherfähigkeiten und die Fachkenntnisse im Bereich der Sozio- und Kommunikationslinguistik weiterentwickelt. Die Studierenden erlernen hier auch die Schlüsselqualifikationen der Vorbereitung eines wissenschaftlichen Vortrags und der Erarbeitung eines publikationsfertigen Fachtextes. Im "Abschlussmodul e" wird die Masterarbeit angefertigt und so die durch das Studium erworbenen Fähigkeiten im Erarbeiten einer selbständigen sprachwissenschaftlichen Studie zusammengeführt.
Die allgemeinlinguistischen „A-Module“ machen die Studierenden mit zentralen sprachwissenschaftlichen Theorien sowie diachroner Analyse von Sprache und Gesellschaft und sprachlichem Strukturwandel vertraut.
"Und was wird man dann?" - Berufsfelder
Der M.A. Linguistik Schwerpunkt „Sprachen Nordeuropas und des Baltikums“ bietet den Studierenden die in Europa einmalige Möglichkeit, professionelle linguistische Qualifikationen im Bereich der gebrauchsorientierten Skandinavistik, der ostseefinnischen Sprachwissenschaft und der Baltistik zu entwickeln, die auf dem Arbeitsmarkt vielfältig eingesetzt werden können. Als zukünftige Arbeitsstellen der Absolventen bieten sich z.B. sprachbezogene Tätigkeiten bei der EU oder im Bereich der breiten Palette der deutschen Kultur- und Ausbildungsorganisationen mit internationalen Verknüpfungen, sowie nationale Wissenschaftsinstitutionen in Deutschland, Nordeuropa und dem Baltikum an. Promotionsstudierenden bieten sowohl die vielseitigen Aktivitäten der Lehrenden auf dem Gebiet der Sozio- und Kommunikationslinguistik als auch die zahlreichen internationalen Forschungskooperationen des Lehrstuhls eine exzellente Umgebung für eine wissenschaftliche Karriere.
Studienvoraussetzungen
Erster Hochschulabschluss im Bereich Linguistik oder Skandinavistik, Baltistik, Ostseefennistik bzw. Fenno-Ugristik (Finnisch, Estnisch) von mindestens 36 Leistungspunkten (LP) oder ein gleichwertiger Abschluss mit gleichwertigem Umfang der fachbezogenen Studien- und Prüfungsleistungen. (z.B. auch der Bachelor Linguistik mit dem Schwerpunkt "Nord- und Osteuropäische Sprachen" im Modul 5).
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Grundlegende Sprachkenntnisse in mindestens einer nordischen (d.h. skandinavischen oder ostseefinnischen) oder baltischen Sprache (mindestens Niveau A2 des europäischen Referenzrahmens für Sprachen)
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Englische Sprachkenntnisse, die das flüssige Lesen von umfangreichen Fachtexten und das Verständnis von Fachvorträgen und Lehrveranstaltungen in dieser Sprache ermöglichen.
Informationen zur Einschreibung
Für das Schwerpunktprogramm schreibt man sich für MA-Linguistik an der Universität Mainz ein und wählt bei der Einschreibung den Schwerpunkt „Sprachen Nordeuropas und des Baltikums“. Die Einschreibungsmodalitäten sind hier zu finden.